Update 26.09.2022
Über ein halbes Jahr ist es nun her, dass unsere Waisenkinder das kriegszerschütterte Zhytomyr verlassen haben. Dank Ihrer Hilfe hatten wir die notwendigen Kapazitäten, um schnell und unbürokratisch nicht nur ein warmes Willkommen für die Kinder und ihre Betreuer zu ermöglichen, sondern sie auch in diesen Monaten bestmöglich weiter zu versorgen.
Während ihres Aufenthalts im Feldzentrum bot der JNF-KKL den Kindern verschiedene Aktivitäten, Bildungsinhalte und Touren durch das Land an. Die
Mitarbeiter des JNF-KKL haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern den Aufenthalt im Zentrum so angenehm wie möglich zu gestalten.
Nun konnten die Kinder zusammen mit den Mitarbeitern des Kinderheims Alumim nach Aschkelon umziehen, um dort ein dauerhaftes Zuhause zu finden.
Der JNF-KKL hilft
Seit Beginn des Krieges hat der JNF-KKL humanitäre Hilfe für die ukrainische jüdische Bevölkerung geleistet, indem er mit anderen jüdischen Organisationen beim Kauf von Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln zusammenarbeitete, Wohnungen für Flüchtlinge suchte, soziale Aktivitäten organisierte und für Sicherheit und Logistik sorgte.
Vor kurzem half der JNF-KKL bei der Evakuierung der Bewohner eines Pflegeheims für Holocaust-Überlebende in Kiew während der Bombardierung der Stadt. Der Evakuierungsprozess war aufgrund des schlechten Gesundheitszustands vieler Bewohner sehr komplex. Unter der Obhut von geschultem Personal wurden die Bewohner an einen sicheren Ort gebracht.
Mit Hilfe seines Büros in der Tschechischen Republik leistete der JNF-KKL an der ukrainisch-slowakischen Grenze Hilfe, indem er jüdische Flüchtlinge an sichere Orte brachte. In Ungarn half JNF-KKL Dutzenden von jüdischen Familien bei der Unterbringung in Hotels und Wohnungen und leistete persönliche humanitäre Hilfe, kaufte Generatoren, Zelte und vieles mehr.
Wir machen weiter!
Unsere Hilfe für Menschen in Not, auch über Israels Grenzen hinaus kennt in der heutigen schwierigen Weltlage keine geografischen Grenzen und keine Halbwertszeit. Wir sind glücklich und stolz dort zu helfen wo es meisten gebraucht wird und denen zur Seite zu stehen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen.
Update 03.06.2022
Einige Wochen sind seit unserem letzten Update vergangen und wir freuen uns beobachten zu können wie gut sich “unsere” Kinder aus der Ukraine bereits in Israel eingelebt haben. Viele Aktivitäten haben wir vom KKL uns seitdem für unsere kleinen Helden einfallen lassen, viele gemeinsame Erlebnisse geschaffen und viel Wunderbares zusammen erlebt.
Pessach mit unseren Kindern
Während Millionen von Israelis über die Pessach-Feiertage zu unseren Wanderwegen im ganzen Land vom Norden bis zum Süden strömten, machten unsere Kinder einen besonderen Ausflug in den Beit-Itab-Nationalpark in den Jerusalemer Hügeln.
„Die beste Art das Land kennenzulernen ist mit den Füßen.“ KKL Tourguide Nataly Veretnik
Zu unserer Gruppe gehören kleine Kinder im Kinderwagen, Jugendliche und Erwachsene, und alle machten sich auf den Weg, um gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Der Krieg schien weit weg zu sein, als sie zwischen den grünen Hügeln und bunt blühenden Feldern spazieren gingen. „Ich bin wirklich froh, dass ich jetzt in Israel bin“, sagte die siebenjährige Snežana.
Auf ihrem Weg kamen sie an Wäldern mit Terebinthen, Eichen, Feigen, Mandel- und Olivenbäumen vorbei. Die meisten der Kinder waren noch nie in Israel gewesen, und wenn auch einige von ihnen gedacht hatten, dass das ganze Land aus Wüste besteht, so zeigten ihnen das üppige Grün sowie Blumen wie Krokus, Wiesensafran (Colchicum stevenii) und Alpenveilchen, wie vielfältig die israelische Landschaft sein kann.
„Es gibt nichts Besseres als eine Reise, um mit dem Land in Kontakt zu kommen“, sagt Ahuvi, eine Lehrerin im Kinderheim. „Die Kinder kommen in Kontakt mit den Landschaften und ihrem Erbe und entdecken, dass all die wunderbaren Dinge, die wir ihnen im Laufe der Jahre über Israel erzählt haben, wirklich wahr sind.“
Die Reise endete bei den Ruinen von Beit Itab, die die herrliche Landschaft der Jerusalemer Hügel und der Küstenebene überblicken und die Überreste einer mittelalterlichen Burg umfassen.
Jerusalem in unserem Herzen
Die Flüchtlingskinder, die unserem Waldcamp in Nes Harim untergebracht sind, träumten ihr gesamtes Leben von Jerusalem und konnten nun endlich die Heilige Stadt besuchen. Einhundert Kinder und ihre Betreuer machten sich auf zu einem Tagesausflug in Israels Hauptstadt, dessen Höhepunkt der Besuch der Klagemauer war. „Wir wollten schon immer nach Jerusalem kommen – und jetzt sind wir hier“, erklärte uns Chaya Mushka Kolesnik (14).
Die Tour durch Jerusalem begann mit den Tunneln der Klagemauer, wo die Kinder eine Reise in die Vergangenheit unternahmen und mit Hilfe der alten Steine die Geschichte des jüdischen Volkes kennenlernten. Auf ihrem Weg durch die unterirdischen Gänge sahen sie alte rituelle Bäder und Wasserleitungen, Straßen aus der Zeit des Zweiten Tempels, beeindruckende Steinbögen und einen Steinbruch, aus dem die Steine für die Klagemauer gehauen wurden.
„Es ist sehr interessant, mehr über Jerusalem zu erfahren“, sagte der 11-jährige Osher Bukiet. „Wir sprechen die ganze Zeit über Jerusalem und wenden uns ihm im Gebet zu, also freuen wir uns natürlich über den Besuch hier.“ Seine jüngere Schwester Rivki fügte hinzu: „Ich bin sehr aufgeregt, an dem Ort zu stehen, an dem einst der Tempel stand.“
Beten an der Klagemauer für den Frieden
Von dort aus stiegen sie zur Klagemauer hinab, deren uralte Steine seit jeher Inspiration und Sehnsucht im jüdischen Volk wecken. „Ich bin zum ersten Mal in Jerusalem und freue mich sehr über diese Gelegenheit, an der Mauer zu beten“, sagte der 9-jährige Mark Charnevsky.
Die Kinder näherten sich der Mauer und vertieften sich in ein inniges Gebet. Einige schrieben auch Zettel und legten sie in die Ritzen zwischen den Steinen. Viele von ihnen flehten wohl darum, dass der Krieg zu Ende geht und Frieden in Israel und auf der ganzen Welt herrscht.
Update 25.03.2022
Die ersten aufregenden und aufreibenden Wochen haben unsere großen kleinen Helden nun bereits hinter sich gebracht – und wir können mit Überzeugung sagen: So langsam kommen wir alle zusammen in unserer neuen Realität in Nes Harim an!
„Es ist so gemütlich hier und so anders als die höllischen anderthalb Wochen, die wir vor unserer Ankunft durchgemacht haben, dass man die Veränderung nicht in Worte fassen kann“ – Maria Kapakova, jüdische Geflüchtete aus der Ukraine. Die 20-jährige Alumim-Absolventin, die mit ihren vier kleinen Geschwistern ankam, sagte, dass sie sich keinen besseren Ort hätte wünschen können.
Nach etwas mehr als einer Woche in Israel scheinen die Mitglieder der Gruppe von fast 100 ukrainischen Kindern das JNF-KKL Feld- und Waldzentrum in Nes Harim vorerst als ihr Zuhause akzeptiert zu haben. Die Kinder waren alle Schüler des von Chabad geführten Kinderheims “Alumim” und sozialen Rehabilitationszentrums für jüdische Kinder in der ukrainischen Stadt Zhytomyr.
Der Tagesablauf der Flüchtlingskinder im Nes Harim beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück und dem Morgengebet. Danach nehmen sie am Unterricht und an anderen altersspezifischen Aktivitäten teil. Unter anderem stehen Fächer wie Computer Science, Sport, Torastudium, Geschichte, Kultur und Geographie Israels, Mathematik, Hebräisch auf dem Schulplan. Für die Vorschulkinder wurde ein Kindergarten eingerichtet und die Kleinkinder haben ihr eigenes Programm.
Die Direktorin des JNF-KKL Feld- und Waldzentrums, Gili Maimon, sagte, dass Vorbereitung und Einrichtung bereits auf Hochtouren liefen, als sie die erlösende Nachricht bekamen, wann die Flüchtlingskinder endlich eintreffen würden.
„Wir hatten nur wenige Tage Zeit, um uns vorzubereiten“, sagte sie, „aber dank des hocheffizienten Personals und unserer langjährigen Erfahrung mit der Unterbringung von Gruppen lief alles reibungslos.“ Als die Nachricht von der Ankunft der ukrainischen Kinder die Runde machte, wurde das Zentrum in Nes Harim mit Spenden von neuer Kleidung, Schuhen, Spielzeug und Angeboten zur freiwilligen Mitarbeit überschwemmt, so Maimon.
Chag Purim Sameach!
Die Vorbereitungen für Purim hatten für die Flüchtlingskinder in Nes Harim eine besondere Bedeutung, denn eine der Traditionen des Festes ist das Versenden von Essensgeschenken (mishloach manot) und Liebesbotschaften an Familie und Freunde. Die Kinder waren sehr aufgeregt und emotional, als sie hörten, dass ihre Geschenke in der Ukraine ankommen würden, wo sie teilweise noch Eltern, Freunde oder Familie haben, die sie sehr vermissen. An ihren Gesichtern, während sie ihre Karten und Mishloach Manot vorbereiteten, konnte man erkennen, dass ihre Geschenke mit viel Gefühl und Liebe gefüllt waren.
Der Leiter des Alumim-Kinderheims und sozialen Rehabilitationszentrums, Malki Bukiet, sagte, es sei überhaupt nicht klar, wie lange sie in Israel bleiben müssten. „Wir werten die Dinge Tag für Tag aus“, sagte sie. „Klar ist, dass das JNF-KKL Zentrum hier in Nes Harim im Moment der perfekte Ort für unsere Kinder ist. Es ist gut ausgestattet, verfügt über große Freiflächen und ist sicher und ruhig. Das ist genau das, was diese traumatisierten Kinder brauchen. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie ein Kriegsgebiet verlassen haben und über eine Woche lang durch äußerst gefährliche Gebiete gereist sind, bis wir endlich die rumänische Grenze überqueren und uns auf den Weg nach Israel machen konnten.
Israel war für uns natürlich ein naheliegendes Ziel, obwohl wir damals noch keine Ahnung hatten, wo wir eine Unterkunft finden würden. Heute kann ich nur sagen, wie dankbar wir für die Gastfreundschaft des KKL und der Menschen hier in Israel sind.”
Für die Kinder war Purim in diesem Jahr ein fröhliches und buntes Fest. Die Kinder vergnügten sich auf unterschiedlichste Weise: mit Hüpfburgen, auf Trampolinen, beim Schminken und Basteln. Sie nahmen an einem Wettbewerb um das beste Purim-Kostüm teil und lasen natürlich auch traditionsgemäß aus dem Buch Esther.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit ihnen zu feiern, und wir tun unser Bestes, um ihnen ein möglichst fröhliches Purim zu bieten“, sagt die Direktorin von Nes Harim, Gili Maimon.
Rabbiner Shlomo Wilhelm, der begleitende Rabbiner aus Zhytomyr feierte fröhlich mit den Kindern. „Das Buch Esther ist der erste Text, in dem das Volk Israel als ‚Juden‘ bezeichnet wird“, erklärte er.
„Heute sind wir vereint – die Kinder aus Zhytomyr und die Jugendlichen aus der Umgebung von Nes Harim – denn ganz Israel ist ein Volk. Das ist es, was das Purimfest bedeutet: Heute ist ein Tag, der uns alle vereint.“
Der fünfzehnjährige Rafi erzählte uns, dass seine Freunde in der Ukraine nun auf mehrere Länder verteilt sind, und sagte, er sei froh, nach Israel gekommen zu sein. „Es ist gut, wenn sich die Menschen in Zeiten der Not zusammenschließen und einander helfen“, erklärte er.
„Es macht Spaß, hier zu feiern, aber wir vergessen die Menschen, die in der Ukraine zurückgeblieben sind niemals“ sagte Michael (9) düster. Er trug ein Cowboykostüm und versuchte den ganzen Tag über immer wieder seine Kameraden mit dem Lasso einzufangen.
Der Alptraum des Krieges ist für diese Kinder noch lange nicht vorbei, aber zusammen können wir es schaffen sie die Schrecken des Krieges wenigstens etwas hinter sich zu lassen und in ein normales Leben zurück zu finden. Bitte helfen Sie uns dabei!
Update 15.03.2022
Vor 20 Tagen begann der Krieg in der Ukraine. Wir alle wissen mittlerweile, dass es die Schwächsten am härtesten getroffen hat. Gerade Kinder sind den Ereignissen vollkommen schutzlos ausgeliefert und brauchen unsere Fürsorge heute mehr denn je. Wir sind unendlich glücklich, dass wir “unsere” Kinder aus dem Waisenhaus Alumim letzte Woche nach tagelangem Bangen und Warten endlich in Empfang nehmen durften.
Dramatische Flucht
Traumatisiert und mit kaum mehr als wenigen Kleidern auf dem Leib überquerten die jüdischen Waisenkinder die ukrainische Grenze nach Rumänien und legten einen Teil des Weges bei Minusgraden zu Fuß zurück. In Rumänien wurden sie von Mitarbeitern des israelischen Konsulats abgeholt und zusammen mit ihren Betreuern nach Israel ausgeflogen.
Nes Harim – wo die Natur Frieden schenkt
Das in den Hügeln Jerusalems gelegene Wald- und Jugendcamp Nes Harim wird jüdischen Kindern, die aus der ukrainischen Stadt Zhytomyr geflohen sind, einen sicheren, warmen und liebevollen Zufluchtsort bieten.
Um sicherzustellen, dass sich jedes Kind wie zu Hause fühlt, kaufte der israelische KKL mit Ihrer großzügigen Unterstützung wichtige Gegenstände für den täglichen Gebrauch und geeignete Spielgeräte, an denen sich die Kinder während des Aufenthalts erfreuen können.
Das Zentrum wird in dieser Zeit unterschiedliche pädagogische Aktivitäten für die Kinder anbieten, Erlebnispädagogik während des Tages, bereichernde Aktivitäten am Abend und spannende Exkursionen.
Zusammen helfen!
Nur mit Ihrer Hilfe können wir auch weiterhin sicherstellen, dass die Waisenkinder alles haben, was sie für einen angenehmen Aufenthalt in Israel brauchen. Jede Spende, und sei sie noch so klein, wird in dieser Zeit das Leben unserer Kinder zum Positiven verändern!
Helfen Sie uns, ihnen eine schöne Zeit zu schenken und das Lächeln auf ihre Gesichter zurückzubringen!