Unser wichtigstes Fest im Jahr ist Tu Bischwat, das Neujahrsfest der Bäume. Auf den 15. Tag des Monats Schwat festgelegt, wurde es erstmals in der Mischna erwähnt und gehört zu den Festen mit primärer landwirtschaftlicher Bedeutung. Heute ist Tu Bischwat in Israel ein nationaler Feiertag mit unvergleichlichem Symbolcharakter, an dem alle in die Natur gehen und Bäume pflanzen.
Fest und modernes Brauchtum gehen auf den Gelehrten Zeev Jabetz zurück, der vor über einhundert Jahren in Sichron Yaacov gelebt hat. Da er pädagogisch und rabbinisch tätig war, schlug er vor, dass die Tage des 15. Aw, Lag Baomer, Chanukka und Tu Bischwat als schulische Feiertage begangen werden sollten um den Fokus auf die Lehren für die nächste Generation zu richten.
Die Setzlinge lieb gewinnen
Darüber hinaus hatte Jabetz schon früh die Idee, am 15. Schwat nicht nur etwas über Bäume zu lernen und diese zu feiern, sondern sie auch eigenhändig zu pflanzen, „um die Setzlinge lieb zu gewinnen, die Pflanzungen des Landes, die Gott unseren Vätern gepflanzt hat, damit sie sich an ihnen sättigen und an ihrer Schönheit erlaben können. Der Tag, der seit jeher in Israel ein Neujahr der Bäume war, soll in den Schulen als Feiertag begangen werden, an dem über die Bäume, Setzlinge und Rosen gesprochen wird.“
Im Jahr 1892 zog Jabetz erstmals mit seinen Schülern hinaus, um Bäume zu pflanzen. Damit war eine neue Tradition geboren. Die Lehrergewerkschaft und der Jüdische Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL) institutionalisierten diesen Brauch 1908 und verliehen ihm einen allgemeinen erzieherischen Aspekt. Auf diese Weise werden die Kinder seither praktisch an der Entwicklung des Landes und der Begrünung seiner Landschaften herangeführt.
Bäume pflanzen hat Priorität
Bäume haben eine kaum zu überschätzende mystische Bedeutung im Judentum. Jede Pflanzung symbolisiert die Beteiligung des Einzelnen am Werk der Gesamtheit. Schon Rabbi Jochana ben Sakkai hat den Zusammenhang zwischen der Erlösung des Volkes und des Landes betont: „Wenn du dabei bist, zu pflanzen und man sagt dir: Der Maschiach kommt, dann beende zuerst deine Pflanzung und dann geh hinaus, um ihn willkommen zu heißen“ (Awot de-Rabbi Natan, Kap. 2:31).
Die Furcht um das Schicksal des Baumes findet ihren Ausdruck in den Worten unserer Weisen: „Im Moment, da man einen Obstbaum abholzt, geht seine Stimme von einem Ende der Welt zum anderen, doch die Stimme hört man nicht“ (Pirke de-Rabbi Elieser 34).
Ganz Israel pflanzt an Tu Bischwat Bäume
Für den JNF-KKL steht Tu Bischwat im Zentrum weitverzweigter erzieherischer Aktivitäten in Schulen und Kindergärten. Das bedeutet, dass sich rund 250.000 Schüler jedes Jahr zusammen mit Tausenden von Menschen an Pflanzzeremonien im ganzen Land beteiligen. Sie alle kommen zu den Pflanzstätten des JNF-KKL und erfüllen die Mizwah (Gebot) des Pflanzens von Bäumen in Erez Israel und stärken damit ihre Verbindung mit dem Boden und dem Wachstum des Landes. Das Neujahrsfest der Bäume lenkt die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Natur und bietet dem JNF-KKL durch die Pflanzungen, aber auch durch Vorträge und geführte Wanderungen die beste Möglichkeit, Groß und Klein den Umweltschutz näher zu bringen.
Der Seder Tu Bischwat
Neben dem Lernen und Pflanzen gibt es zum Festtag Tu Bischwat einen weiteren Brauch: den Tu Bischwat Seder. Ähnlich zum Pessach Seder werden hier gemeinschaftlich bestimmte Nahrungsmittel symbolisch verzehrt. Dem Brauch nach isst man von den in Deuteronomium 8,7-8 genannten “sieben Arten“:
“Denn der Herr, dein G’tt, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig (Datteln) gibt.“
Sieben Arten zu verschenken
Wenn auch Sie die Schönheit und die Vielfalt der Natur feiern wollen, schenken Sie Bäume für Israel. Symbolisch können Sie diese Bäume lieben Menschen widmen und aus unseren Urkundenmotiven mit den „Sieben Arten“ eine passende auswählen, die wir mit Ihrem Wunschtext bedrucken.