Raoul Wallenberg Museum Tzora

Raoul Wallenberg – ein echter Held

Jedes Jahr gibt es wenige Tage, an denen im quirligen Israel für zwei Minuten das öffentliche Leben zum Erliegen kommt. Am 27. Nissan heulen alljährlich im ganzen Land um 10:00 Uhr morgens zwei Minuten lang die Sirenen. Alle Fahnen stehen auf Halbmast. Autos, Züge, Passanten bleiben stehen und gedenken schweigend der sechs Millionen jüdischer Opfer der Shoah. Ein lautes Land wird still und würdigt die Toten des Holocaust. Es ist Jom HaSchoah – dieses Jahr beginnend am Abend des 17. April bis zum Abend des 18. April.

Neben all dem Grauen der Shoah gab es auch unglaubliche Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens jüdische Männer, Frauen und Kinder gerettet haben. Menschen wie der Schwede Raoul Wallenberg. Auch an sie wollen wir zu diesem Jom HaSchoah denken und sie uns zum Vorbild nehmen.

 

Wegschauen war keine Option

Raoul Wallenberg

Raoul Wallenberg entstammte einer wohlhabenden schwedisch-evangelischen Bankiers- und Diplomatenfamilie. Er wurde Geschäftsmann und trat 1944 bewusst in den diplomatischen Dienst in Ungarn ein, um Juden zu helfen, nachdem er Kenntnis von Deportationen und Ermordungen der dortigen jüdischen Bevölkerung erhalten hatte. Unterstützung erfuhr er durch die schwedische Regierung und durch das US-amerikanischen War Refugee Board.

 

So stellte Wallenberg unter Nutzung seines Diplomatenstatus schwedische Schutzpässe für ungarische Juden aus. Zusammen mit einem schweizerischen Diplomatenkollegen organisierte er über 30 getarnte Schutzhäuser für Juden in Budapest. Die 80.000 im Budapester Ghetto eingepferchten Juden versorgte er so gut es ging mit Lebensmitteln. Sogar die Deportation von Juden nach Auschwitz-Birkenau konnte Wallenberg in zahlreichen Fällen verhindern. Es gelang ihm, bei einigen der berüchtigten Todesmärsche die entkräfteten Menschen mit Essen zu versorgen und schließlich auch von dort um die 200 jüdische Menschen zu retten. Ebenso wie einige der ans Donauufer verschleppten Juden, die sich vor ihrer Erschießung bei Minusgraden erst noch nackt ausziehen sollten. Wie so oft halfen ihm sein bestimmtes Auftreten und die geschickte Verwendung der Schutzpässe.

Raoul Wallenberg mit seinen Mitarbeitern

 

Seine Spur verliert sich

Wallenbergs eigenes Ende war nicht weniger tragisch und ungeklärt als das Schicksal vieler, denen er nicht mehr helfen konnte. Anfang 1945 wurde er von Budapest nach Moskau verschleppt, wohl da ein russischer Spion in Budapest Wallenbergs Kontakt nach Amerika zum War Refugee Board als Spionage für die USA wertete. Grund genug für die russischen Behörden, den schwedischen Diplomaten sofort in Gewahrsam zu nehmen. Nach zweijähriger Haft im berüchtigten Lubjanka Gefängnis in Moskau verliert sich 1947 Wallenbergs Spur; diverse ehemalige Häftlinge aus verschiedenen russischen Lagern berichteten noch lange danach, Wallenberg gesehen zu haben. Formell wurde sein Todesdatum auf den 31. Juli 1952 festgelegt. 1989 bekam die Familie Wallenberg Raouls Ausweis, Geld, Kleidung und sein Tagebuch aus Russland übergeben.

Raoul Wallenberg hat im Laufe seines kurzen Lebens um die 100.000 Juden gerettet.

Der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ wurde Raoul Wallenberg 1963 von Yad Vashem verliehen. Bis heute wird ihm an mehr als 20 Orten in Israel, Schweden, Ungarn und den USA gedacht. Er ist Ehrenbürger Israels, der USA und Kanadas.

 

Das Raoul Wallenberg Open Museum

Um an diesen wahren Helden zu erinnern, hat KKL Schweden das Raoul Wallenberg Open Museum in Israel initiiert, einen Abschnitt im Tzora-Wald mit malerischen Landschaften und interessant aufbereiteten Bildungsinhalten. Sie sollen dazu dienen, Besuchern aus Israel und der ganzen Welt die Geschichte und das immens wichtige Vermächtnis Raoul Wallenbergs nahezubringen.

Vergessen wir nicht: ein „unbeteiligter“ evangelischer Schwede hat circa 100.000 jüdischen Mitmenschen das Leben gerettet. Jede einzelne Rettung hätte seinen eigenen Tod bedeuten können. Die Kraft, die ihm seine moralischen Ansprüche und sein menschliches Pflichtgefühl verliehen haben, hat ihn weit über sich hinauswachsen lassen. Gerade heute sind solche Menschen leuchtende Vorbilder für uns alle, und wenn wir uns auch nur ein wenig von Raoul Wallenberg inspirieren lassen und aktiv werden, wo es die Menschlichkeit gebietet, können wir die Welt ein kleines bisschen besser machen.

Wir möchten Sie, unsere Freunde und Spender, zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag um Unterstützung für diesen wichtigen Lehrpfad und für die Errichtung eines barrierefreien Zugangs zum Raoul Wallenberg Open Museum bitten. Wallenberg lebt nicht mehr, aber dieses Museum bringt den lebenden und zukünftigen Generationen seine Moral und sein Wirken näher.

Auf dass es möglichst viele Menschen immer wieder aufs Neue inspirieren möge – und seine Erinnerung für immer wach bleibt!

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