Selbstbewußtsein und Stärke für abgehängte Jugendliche
“Wer auch immer ein einziges Leben rettet, der ist, als ob er die ganze Welt gerettet hätte” (Babylonischer Talmud, Traktat Sanhedrin 37a)
Heute mehr denn je fühlen sich viele Jugendliche verloren und abgehängt. Sie passen nicht ins (Bildungs)system, kommen mit ihren Familien und deren Regeln nicht klar. Sie kapseln sich ab, fallen durchs Raster, verlieren den Halt, geraten auf Abwege.
Hier kommt für uns der Gedanke aus dem Talmud ins Spiel. Der JNF-KKL hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Jugendlichen in Israel eine neue Perspektive zu geben. Bei ihnen Selbstwertgefühl, Zuversicht und Durchhaltevermögen zu fördern; ihnen Fähigkeiten fürs Leben zu vermitteln.
Mit dem Programm “Wir schlagen Wurzeln” bringt der KKL den jungen Menschen zunächst die Natur nahe. Überraschend viele sind ihrer Umwelt nicht nur im übertragenen Sinne völlig entfremdet. Sie kennen keinen Waldspaziergang, lagen noch nie auf einer Wiese oder haben den Geruch von Bäumen, Blumen und Erde niemals bewusst wahrgenommen.
Verbindung zur Natur, zum Land, zu sich selbst
Über das Erleben dieser Reize und sinnvolle Beschäftigung wie Landarbeit oder Schreinerkurse, dazu pädagogische Betreuung, enwickelt sich bei den Jugendlichen eine Beziehung zum Land – in jeder Hinsicht. Zum Land als Boden und Basis, auf der sie leben und Stärke finden, und auch im übertragenen Sinne zum Land Israel, das ihre Heimat ist.
Durch diese intensiven Wahrnehmungen und ein neu entstandenes Zugehörigkeitsgefühl entsteht bei den Jugendlichen auch ein neues Gefühl sich selbst gegenüber. Es setzt die Nöte, Sorgen und Ängste der jungen Erwachsenen in eine andere Perspektive und aus Frustration wird Interesse, ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und Stärke. Das stabile neue Umfeld bringt fast allen die Erfahrung, dass die Bindung an eine funktionierende Gemeinschaft, in der sich jede/r einbringt, etwas sehr Stärkendes sein kann.
„Unser Ziel ist, einen Rahmen zu schaffen, wo die gefährdeten Jugendlichen ihr Potenzial verwirklichen können. Investitionen in diese Kinder können Leben retten“, erklärt Shimon Abuchazeira (KKL-Jugendabteilung).
Hier lässt man Menschen wachsen
Derzeit wird das Programm in 25 Kommunen in Israel umgesetzt. Teilnehmen kann jede/r Jugendliche, egal welcher Religion oder Gesellschaftsschicht er/sie entstammt. Auf der Rimon-Farm im Lahav-Wald steht Landarbeit auf dem Programm sowie Obst- und Gemüseanbau.
„Dieses Projekt bindet die Jugendlichen an die Erde“, erklärt Nir Amitai, der Gründer und Leiter der Farm. „Während sie in der Landwirtschaft arbeiten, durchlaufen sie einen lebensverändernden Prozess. Indem sie die Saat zum Gedeihen bringen, beginnen auch sie selbst zu wachsen. Genau genommen lassen wir hier nicht nur Pflanzen wachsen, sondern auch Menschen.“
Das Selbstbewusstsein gedeiht
Nir Amitai fährt fort: „Kinder, die ein Leben lang nur Probleme und Versagen gekannt haben und an die keiner glaubte, kommen hierher und schaffen es, Gemüse zu ziehen und zu verkaufen. Ihre Selbstsicherheit wächst und sie kehren wieder in die Schule zurück. So wird ihnen der Weg zurück in die Gesellschaft geebnet. Wir haben hier eine großartige Jugend mit einer vielversprechenden Zukunft!“
Möchten Sie auch helfen, gefährdete israelische Jugendliche vor dem Abrutschen zu bewahren? Jede/r Einzelne zählt! Denn eine starke Jugend ist die Zukunft eines starken Landes.